Ob in Magazinen oder auf Instagram: Kaum ein Beauty-Tool wird derzeit so gehypt wie der Gua Sha-Stein. Er verspricht strahlende Haut, eine schönere Gesichtskontur, weniger Falten und das ganz ohne Botox und Co. Klingt doch perfekt, oder? Doch hält das glatte Steinchen wirklich, was es verspricht?
Auch die TeilnehmerInnen in meinen Gesichtstrainingskursen kommen häufig auf mich zu und wollen mehr über die Wirkung von Gua Sha wissen. Darum möchte ich dir in diesem Artikel einmal aufzeigen, was der Stein wirklich für deine Haut tun kann, wie du ihn am besten anwendest und wann ob sich lohnt, dir einen zu kaufen.
Falls du mich noch nicht kennst: Ich bin Hanna, Physiotherapeutin mit Spezialisierung auf plastische Chirurgie und Expertin für Gesichtstraining. Was das genau ist, wirst du in diesem Artikel ebenfalls erfahren.
Und wenn du wieder mehr jugendliche Frische in dein Gesicht bringen möchtest, dann lies den Artikel unbedingt bis zum Schluss, denn dort habe ich noch eine kleine Überraschung für dich!
Doch starten wir mal mit den Grundlagen:
Was ist Gua Sha eigentlich?
Gua Sha klingt im ersten Moment vielleicht etwas exotisch, oder? Doch das Beauty-Tool hat seinen Ursprung in der traditionellen chinesischen Medizin, wo es bereits seit Jahrhunderten als Technik für den gesamten Körper eingesetzt wird, um Spannungen zu lösen und die Durchblutung anzukurbeln.
Die Idee dahinter ist also uralt. Nun ist das Gua Sha-Tool in unseren Badezimmern angekommen – ein Stein für das Gesicht, aufbereitet in der speziellen zarten, handschmeichlerischen Form.
Der Stein wird oft aus Jade oder Rosenquarz gefertigt und manchmal auch aus Edelstahl. Je nach Material soll er unterschiedliche energetische Eigenschaften besitzen. Wenn man daran glaubt, hat der grüne Jadestein eine beruhigende Wirkung, der rosafarbene Rosenquarz strahlt Liebe aus, und Edelstahl … ja, der sieht schick aus und ist hypoallergen.
Doch ich bin da ja sehr realistisch. Was kann denn dieser Stein wirklich – abgesehen von seinen scheinbar magischen Heilkräften?
Wie wirkt Gua Sha auf die Haut und die Gesichtsmuskulatur?
Jetzt kommen wir zu dem interessanten Teil: Richtig angewendet stimuliert Gua Sha die Durchblutung und sorgt dafür, dass die Lymphe besser fließt. Im Klartext bedeutet das, dass der Stein die Haut sanft anregt, wodurch Schwellungen reduziert und dadurch die Gesichtskonturen besser betont werden. Besonders wirksam ist das morgens, wenn das Gesicht eventuell vom Schlaf noch ein bisschen geschwollen ist. Da lässt dich die Anwendung eines Gua Sha-Steins regelrecht frisch und wach aussehen.
Die Gua Sha Massage kann jedoch auch abends dabei lösen, Verspannungen zu lösen. Denn seien wir ehrlich: Wir alle haben schon mal nach einem langen Arbeitstag uns abends im Spiegel kaum erkannt, weil wir vom anstrengenden Alltag total zermatscht aussahen.
Genau dann kann Gua Sha durchaus einen kleinen Soforteffekt zaubern, der dein Gesicht etwas entspannter und rosiger erscheinen lässt – zumindest oberflächlich. Denn – und jetzt kommt der Haken – Gua Sha alleine reicht nicht, wenn du wirklich langfristig etwas gegen Falten oder hängende Gesichtspartien unternehmen willst.
Was Gua Sha leider nicht kann: Die Muskulatur deines Gesichts tiefgehend zu stärken. Dafür benötigst du gezieltes Gesichtstraining, um die Muskelstrukturen effektiv und nachhaltig zu verbessern.
Gua Sha stellt für mich daher eine wunderbare Ergänzung dar, um kurzfristig frischer auszusehen, aber für ein dauerhaft sichtbares Anti-Aging-Ergebnis ist nur das Gesichtstraining die richtige Basis. Doch dazu an anderer Stelle nochmal mehr.
Die richtige Anwendung von Gua Sha: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Bevor du jetzt direkt loslegst und dein Gesicht mit dem Stein polierst, möchte ich dich über ein paar grundlegende Schritte mit dem Gua Sha informieren. Also: Wie wendest du ihn richtig an?
1. Vorbereitung:
Zuerst solltest du deine Haut reinigen. Darüber hinaus lassen ein paar Tropfen eines Gesichtsöls oder Serums den Stein sanft über die Haut gleiten und verhindern, dass er zieht.
2. Sanft gleiten
Beim Gua Sha geht es um leichte, gleitende Bewegungen. Setze den Stein am Kinn an und arbeite dich in sanftem Druck (aber schon Druck!) entlang der Kieferpartie nach oben zu den Ohren. Dann arbeite dich in kleinen Zügen nach oben, Richtung Wangenknochen und Stirn. So aktivierst du die Lymphe. Wenn du an manchen Stellen Verspannungen merkst, kannst du auch mal etwas fester drücken, um diese zu lösen (solange es für dich angenehm ist).
3. Lass es fließen:
Die Bewegungen sollten immer Richtung Lymphfluss gehen, was im Gesicht meist nach nach unten und zur Seite bedeutet, also von der Nase entlang der Nasobialbereich bis zu den Ohren und von der Stirnmitte nach außen zu den Schläfen. Bei der Augenpartie musst du etwas sanfter sein, da die Haut dort etwas dünner und damit empfindlicher ist.
4. Dosierung:
Deine Gua-Sha-Routine muss nicht lange dauern. Schon 2-3 Minuten morgens oder abends reichen aus, um deinem Gesicht einen kleinen Frischekick zu geben.
Richtig angewendet wird der Stein vor allem Schwellungen reduzieren und deine Haut durch die bessere Durchblutung strahlender aussehen lassen. Probiere es doch mal aus!
Für wen ist Gua Sha geeignet?
Egal, ob du Anfang 30 bist oder über 60: Gua Sha ist für jeden geeignet, der seine Haut pflegen und mit dem kleinen Tool etwas Gutes tun möchte. Besonders reife Haut profitiert davon, weil durch angeeignete Mimik- oder auch Schlafgewohnheiten die Haut insbesondere morgens zu “Knitterfalten” und Schwellungen neigen kann.
Das Gute ist: Genau wie beim Gesichtstraining gibt es kein „zu alt“ für die häusliche Gua Sha-Behandlung. Selbst, wenn die ersten Fältchen schon da sind – oder ein paar mehr – bringt diese Routine eine spürbare Frische und hilft außerdem, das Gesicht und die darunter liegende Muskulatur zu entspannen.
Einige meiner Kursteilnehmerinnen haben den Gua Sha Stein in ihre tägliche Gesichtstrainingsroutine integriert und empfinden die Behandlung als sehr wohltuend. Als Physiotherapeutin kann ich das unterstreichen und empfehle, den Gua Sha als zusätzliches Massage-Element zur Entspannung der Gesichtsmuskulatur zu nutzen. Die Anwendung geht nach den ersten Versuchen auch sehr leicht von der Hand.
Gua Sha als Ergänzung zum Gesichtstraining
Jetzt möchte ich aber noch einmal auf die Königsdisziplin zu sprechen kommen: das Gesichtstraining. Denn ein wirklich strafferes Gesicht mit reduzierten Falten kommt nicht allein durch die Behandlung der Hautoberfläche, sondern ausschließlich über eine Stärkung der Gesichtsmuskulatur.
Also: Der Gua Sha-Stein allein wird dir langfristig kein jugendliches Aussehen schenken und auch nicht deine Gesichtskonturen straffen – du erhältst maximal eine wohltuende und beruhigende Massage mit einem kleinen kurzfristigen Frischekick.
Einige meiner Teilnehmerinnen berichten davon, dass ihre Gesichtstrainings-Ergebnisse durch den Gua Sha noch deutlicher wurden. Das Gesicht wirkt etwas frischer und ebenmäßiger, weil die Muskulatur gestärkt ist und Gua Sha dann nur noch das „Glow Finish“ übernimmt.
Ein kleiner Tipp: Nutze Gua Sha ruhig nach dem Training als entspannenden Abschluss, um auch der Lymphflüssigkeit im Gesicht den Weg nach außen zu erleichtern – ganz egal, ob morgens oder abends.
Fazit: Bringt Gua Sha wirklich etwas?
Gua Sha ist für mich definitiv ein gutes Tool, das deiner Haut Frische verleihen kann. Und ja, es bringt auch sichtbar etwas – allerdings eher als kleinen zusätzlichen Teil einer effektiven Gesichtstrainings-Routine. Der Effekt ist nämlich kurzfristig: Die Haut wirkt sofort frischer, der Teint ebenmäßiger. Ein großes Plus für den Alltag. Doch wenn es um langfristige Effekte geht, reicht Gua Sha allein nicht aus.
Die Basis für eine jugendliche Ausstrahlung und weniger Falten ist und bleibt Gesichtstraining. Denn es sind die Muskeln, die dein Gesicht stützen und liften. Gua Sha ist eine sinnvolle Ergänzung dazu, aber kein Ersatz für eine gute Trainingsroutine.
Für alle, die ihrem Gesicht den optimalen Frischekick geben und das Gesichtstraining einmal ausprobieren wollen, habe ich jetzt wie angekündigt eine Überraschung: Hole dir dein kostenloses Starterset für das Gesichtstraining – damit deine Haut und Muskulatur auch wirklich nachhaltig profitieren können.
In diesem Sinne: Erst ran an das Training, dann ran an den Stein – und erlebe selbst, wie gut beides im Zusammenspiel wirkt!