Immer wieder taucht er in meinem Insta-Feed auf: Der Rosental EMS GuaSha. Hochwertig soll er sein, straffend, faltenreduzierend – und das ganz bequem im eigenen Badezimmer. Ohne Botox oder Hyaluron. Klingt erst einmal großartig.
Dazu zeigen Influencerinnen ihre makellose Haut und versprechen, dass sich mit ein paar Anwendungen mit dem EMS GuaSha das Gesicht fast wie von selbst liftet.
Für viele Frauen, die sich ein frischeres, strafferes Hautbild wünschen, ist das natürlich verlockend. Denn mal ehrlich: Wir wollen alle mit wenig Aufwand für immer jugendlich frisch aussehen, oder?
Klar ist aber auch, dass meist ab einem gewissen Alter dann doch die ersten unerwünschten Veränderungen im Spiegel sichtbar werden:
- Die Augenpartie wirkt müde und hat wenig Strahlkraft.
- Die Wangen hängen plötzlich oder wirken eingefallen.
- Die ersten Falten, meistens auf der Stirn oder um den Mund herum, werden sichtbar.
Dadurch ist es kein Wunder, dass viele überlegen:
„Soll ich mir den EMS-GuaSha zulegen? Vielleicht bringt er ja wirklich was?“
Ich sage dir meine ehrliche Meinung dazu: Lieber nicht.
Doch wer schreibt hier eigentlich? Ich bin Hanna Sacher, Physiotherapeutin mit Spezialisierung auf ästhetische Chirurgie und Expertin für Gesichtstraining. Viele Hunderte Frauen durfte ich bereits mit meinem Online-Kurs zu einem jüngeren Gesicht begleiten – lediglich mit regelmäßigen Übungen.
In diesem Artikel möchte ich dich gern zum Rosental EMS Gua Sha aufklären und dir sagen, wie und ob das teure Gerät wirklich etwas bringt.
Wie funktioniert der Rosental EMS GuaSha überhaupt?
Der elektrische Rosental EMS GuaSha kombiniert die traditionelle GuaSha-Technik für das Gesicht mit elektrischer Muskelstimulation (EMS).
Das Ziel: Durch sanfte elektrische Impulse
- sollen Gesichtsmuskeln aktiviert,
- die Durchblutung gefördert
- und die Kollagenproduktion angeregt werden.
Dadurch sollen sich Falten reduzieren und schon nach wenigen Anwendungen strahlt dich ein frisches, wie geliftetes Gesicht im Spiegel an. In der Theorie klingt das ganz überzeugend – gerade für Frauen, die sich eine nicht-invasive Alternative zum Beauty Doc wünschen.
Doch: Das Gerät ist mit 150 bis 200 Euro nicht gerade günstig. Aber es wird vor allem über Social Media mit teils hohen Rabattcodes aggressiv vermarktet. Influencer zeigen die Anwendung fast beiläufig zwischen Kaffee und Make-up und suggerieren, dass sich Falten so quasi nebenbei wegmassieren lassen.
Ich kläre dich mal auf.
Kritikpunkt 1: Hochglanz-Marketing mit günstiger China-Ware
Was viele nicht wissen: Bei dem EMS GuaSha von Rosental handelt es sich nicht um ein eigens entwickeltes Qualitätsprodukt, sondern – wie die Instagram-Nutzerin @lifeandcinnamon recherchiert hat – um ein einfaches Importprodukt aus China, das auf Alibaba für wenige Euro bestellt werden kann.
Das bedeutet:
- Jeder kann das Gerät im Großhandel erwerben, ein Logo drauf drucken lassen und teuer weiter verkaufen.
- Der hohe Preis steht in keiner Relation zur tatsächlichen Qualität oder Entwicklungstiefe des Produkts.
- Die versprochene „Innovation“ ist also im Grunde nur Marketing – ohne echte Substanz.
Schau dich gern einmal um auf dem EMS-GuaSha-Markt. Es gibt tatsächlich einige Geräte, die exakt so aussehen wie das Rosental-Produkt, nur mit einem anderen Logo oder in einer anderen Farbe.
Kritikpunkt 2: Gesundheitliche Risiken durch Stromimpulse
Noch schwerwiegender finde ich jedoch die gesundheitlichen Risiken, die mit der Anwendung einhergehen können.
Die erwähnte Anwenderin @lifeandcinnamon berichtete auf Instagram, dass sich bei ihr durch die Anwendung eine schmerzhafte Speicheldrüsenentzündung entwickelte. Danach schilderten immer mehr Frauen ähnliche Beschwerden: Druckgefühl, Schwellungen, gereizte Haut.
Die Gründe dafür kann ich dir nennen:
- Der EMS-GuaSha gibt elektrische Impulse ab – direkt ins Gesicht. Als Physiotherapeutin würde ich das nur empfehlen, wenn eine Nervenstörung vorliegt und externe Reize medizinisch notwendig sind, um die Muskeln zu aktivieren.
- Die Anwendung am Hals wird in der Anleitung zwar ausdrücklich untersagt, ist aber in vielen Anwendungsvideos zu sehen. Unter unserer Haut laufen viele Nervenbahnen, Lymph- und Blutgefäße, die von solchen externen Stromschlägen gestört werden oder empfindlich und gereizt reagieren können.
- Als Laie kann man nicht beurteilen, welche Gesichtsmuskeln stimuliert werden, wie tief die Reize gehen und ob bereits bestehende Spannungen verschlimmert werden. Beispielsweise ist die Anwendung mit dem EMS GuaSha auf der Stirn völlig kontraproduktiv, da wir hier eine Entspannung herbeiführen wollen, um die Falten zu reduzieren – und keine zusätzliche Stimulation.
Besonders im sensiblen Gesichtsbereich mit Nerven, Lymphknoten, Speicheldrüsen und feiner Muskulatur kann unsachgemäße elektrische Stimulation mehr schaden als helfen.
Und genau das ist hier aus meiner Sicht der Fall.
Kritikpunkt 3: Fehlender ganzheitlicher Ansatz
Was mich außerdem stört: Der EMS-GuaSha verfolgt keinen echten Trainingsansatz. Er stimuliert – ja. Aber er hilft dir dabei nicht zu verstehen, wie dein Gesicht eigentlich funktioniert. Du erfährst durch die Nutzung des Gerätes nicht:
- Welche Muskeln sind zu schwach?
- Welche arbeiten zu viel?
- Welche mimischen Gewohnheiten sorgen für Falten?
- Und welche Mimiken haben eventuell sogar weitere negative Folgen, wie beispielsweise regelmäßige Kopf- oder Nackenschmerzen.
Diese Fragen bleiben unbeantwortet. Stattdessen verlässt man sich auf eine Lösung per Knopfdruck, die für jeden Muskel im Gesicht gleich funktionieren soll – ohne jede Eigenwahrnehmung oder langfristige Veränderung.
Warum Gesichtstraining besser ist als der EMS-GuaSha
Beim Gesichtstraining geht es nicht nur um oberflächliche oder kurzfristige Straffung, sondern um ein tiefes Verständnis für die Dynamik deines Gesichts.
Denn:
- Viele Falten entstehen durch Mimikgewohnheiten – z. B. Stirnrunzeln, Kieferpressen oder das Zusammenschieben der Augenbrauen.
- Manche Muskelgruppen sind unteraktiv und erschlaffen, andere sind überaktiv und ziehen das Gesicht in bestimmte Faltenmuster.
- Um dein Gesicht nachhaltig zu verjüngen, brauchst du eine Balance aus Muskelaufbau, Entspannung und Umgewöhnung.
Das ist genau das, was wir mit der 3-Stufen-Facelift-Formel im Gesichtstraining erreichen:
- Gezielte Aktivierung schlaffer Muskeln (z. B. Wangen oder Augenringmuskel)
- Das Glätten und bewusste Entspannen verspannter Bereiche (z. B. Stirn, Kiefer), auch mit Hilfsmitteln wie dem gewöhnlichen GuaSha
- Umlernen mimischer Gewohnheiten, die zu Falten führen (z.B. Zornesfalte)

Der Vorteil vom Gesichtstraining:
Du lernst, dein Gesicht zu fühlen und zu verstehen. Statt dich auf die Technik zu verlassen, wirst du selbst zur Expertin für dein Aussehen – und das ganz ohne Risiken oder den unangenehmen Stromschlägen.
Mein Fazit: Bitte nicht vom Rosental-Hype blenden lassen
Ich weiß, wie groß der Wunsch nach einem frischeren, strafferen Gesicht manchmal ist. Und ich weiß auch, wie verlockend einfache Lösungen erscheinen können – besonders, wenn sie so hübsch verpackt und überzeugend beworben werden.
Aber: Nicht alles, was sich gut verkauft, ist auch gut für dich.
Der Rosental EMS GuaSha ist aus meiner Sicht:
- zu teuer für das, was er wirklich ist,
- zu riskant für das, was er tun soll,
- und zu oberflächlich für das, was du eigentlich brauchst.
Stattdessen wünsche ich mir, dass du dir etwas gönnst, das dir wirklich langfristig hilft – und dich selbst stärkt. Gesichtstraining ist eine effektive Alternative: sanft, fundiert, effektiv und auf deine individuellen Bedürfnisse abgestimmt.
Wenn du neugierig bist, was für eine Veränderung mit meiner Arbeit möglich ist, ohne Strom und ohne Schmerzen, dann schau dir mein kostenloses Starterset für 0 Euro an. Dort lernst du, wie du ganz natürlich deinem Gesicht neue Kraft, Lebendigkeit und Ausdruck verleihst.
Denn wahre Schönheit entsteht nicht durch Geräte. Sondern durch dich.