Wenn du dich schon ein bisschen mit Anti-Aging und Hautpflege beschäftigt hast, bist du mit Sicherheit schon über den Begriff PRP oder „Vampir-Lifting“ gestolpert.
Promis, Influencerinnen, Kosmetikerinnen – alle sprechen und schwärmen von der PRP-Behandlung, die erstaunliche Ergebnisse für das Gesicht bringen soll: jugendliche Frische, weniger Falten, ein gesunder Glow.
Und das ganz ohne Wunderprodukte. Denn diese Ergebnisse sollen nur mit dem eigenen Blut erreicht werden. Das klingt doch fast zu schön, um wahr zu sein, oder?
In diesem Artikel möchte ich dem Vampir-Lifting einmal auf den Grund gehen.
Ich bin Hanna, Physiotherapeutin mit Spezialisierung auf ästhetische Medizin und Expertin für Gesichtstraining. Ich arbeite täglich mit Frauen, die sich eine jugendlichere Ausstrahlung wünschen. Jedoch auf natürliche Weise, ohne Spritzen oder künstliche Eingriffe.
Darum kläre ich auch gerne auf, wenn es Fragen zu kosmetischen Eingriffen gibt: Was passiert bei einer PRP-Behandlung wirklich, wie wirkt sie und was kann sie nicht?
So viel vorweg:
PRP kann die Haut sichtbar verbessern, doch die Ursache von Falten liegt viel tiefer. Lies den Artikel unbedingt bis zum Ende, denn dort habe ich diesbezüglich eine Einladung für dich.
Doch lass uns mit den Basics starten.
Was ist die PRP-Behandlung eigentlich? Und wie wirkt sie?
PRP steht für Platelet-Rich Plasma, also plättchenreiches Plasma.
Dafür wird dir eine kleine Menge Blut abgenommen, anschließend in einer Zentrifuge aufbereitet und so das Plasma gewonnen, das besonders viele Blutplättchen enthält. Dieses Plasma wird dann in die Haut injiziert oder in Kombination mit Microneedling aufgetragen.
Die Idee dahinter ist ziemlich clever: Die in deinem Blut enthaltenen Wachstumsfaktoren sollen deine Hautzellen anregen, sich schneller zu erneuern. Sie fördern die Kollagenbildung, regen die Durchblutung an und können die Haut dadurch glatter, frischer und straffer erscheinen lassen.
Kurz gesagt: Dein Körper wird an seine eigene Regenerationskraft gestärkt und boostet die Zellerneuerung in deinem Gesicht.
Das Ergebnis ist natürlich kein Wunder über Nacht. Doch mit der Zeit eine Haut, die wacher und ebenmäßiger aussieht, viel mehr strahlt und sich feiner anfühlt.
So läuft eine PRP-Behandlung ab
Eine PRP-Behandlung ist unkomplizierter als es vielleicht zunächst für dich scheint. Sie dauert in der Regel zwischen 30 und 60 Minuten.
Zuerst wird dir Blut entnommen, ähnlich wie bei einer normalen Blutabnahme. Anschließend kommt das Blut in eine spezielle Zentrifuge, in der sich das Blutplasma von den restlichen Bestandteilen trennt.
Dieses goldgelbe Plasma wird anschließend in feinen Mengen in die Haut injiziert. Das passiert entweder mit einer kleinen Nadel oder in Kombination mit Microneedling. Meistens wird vorher eine betäubende Creme aufgetragen. Hier solltest du dich auf eine spürbare Behandlung einstellen, die jedoch gut auszuhalten ist.
Nach der Behandlung ist die Haut gerötet und kann auch etwas angeschwollen sein. Manchmal ist sie auch empfindlich und wird oft als Wundgefühl beschrieben. All das klingt innerhalb von ein bis drei Tagen wieder ab.
Meiner Erfahrung nach sieht man das Ergebnis nach wenigen Wochen. Und wenn dir dann im Spiegel die rosigere, lebendigere Haut entgegenstrahlt, ist diese kurze Reizung schnell vergessen.
Für wen eignet sich die PRP-Eigenbluttherapie?
Grundsätzlich ist PRP eine gute Option für alle, die ihrer Haut einen Regenerations-Boost schenken möchten. Besonders dann, wenn du das Gefühl hast, dass deine Haut müde aussieht, du Pigmentflecken hast, durch die du älter aussiehst sowie störende (Akne- )Narben oder vergrößerte Poren besitzt.
PRP ist auch für Menschen geeignet, die natürliche Behandlungen bevorzugen und sich keine Fremdstoffe in ihrem Körper wünschen. Es handelt sich schließlich um dein eigenes Blut und das macht die Behandlung für viele so attraktiv.
Aber an der Stelle möchte ich dich gerne aufklären und deine Erwartungen drosseln, denn:
Wenn du dir erhoffst, dass bereits tiefe Falten verschwinden oder hängende Wangen wieder angehoben werden, wird PRP allein dich enttäuschen. Ja, es verbessert die Hautoberfläche, aber es verändert nicht die Strukturen darunter.
Das erkläre ich meinen Kundinnen immer wieder:
In deiner Hautoberfläche liegt nicht die Ursache von Falten oder hängenden Hautpartien. Viel entscheidender ist das, was in der Tiefe passiert.
Darauf gehe ich gleich nochmal genauer ein.
Tut PRP weh? Und was musst du beachten?
Bei PRP steht oft die Frage im Vordergrund, wie schmerzhaft das Vampir-Lifting ist.
Das Schmerzempfinden ist bei jedem Menschen sehr individuell. In der Regel wird aber vorab eine Betäubungscreme aufgetragen, womit die Behandlung dann gut auszuhalten ist. Da die Nadeln doch recht tief unter die Haut gehen, würde es an manchen Stellen schon ganz schön ziepen, da ja das Plasma mit einer Nadel in die Haut injiziert wird. Das ist auch mit Betäubungscreme spürbar. Dennoch ist die Behandlung gut auszuhalten — erst recht, weil die Haut dadurch gut genährt wird.
Da die Blutabnahme nur vom medizinischen Fachpersonal unter ärztlicher Aufsicht vorgenommen werden darf, ist die PRP-Behandlung mit Eigenblut nur in einer Arztpraxis möglich. Ich empfehle sogar, reine Microneedling-Sessions auch nur von einer Ärztin durchführen lassen. Ist sicherer und vor allem effektiver.
Wenn du wissen möchtest, worin jetzt genau der Unterschied zur Microneedling-Behandlung besteht, kannst du das in diesem Artikel nachlesen: Anti-Agning mit Microneedling-Erfahrung
Nach der Behandlung solltest du es etwas ruhiger angehen lassen. Nur sanfte Bewegung, keine Sauna, keine Sonne für mehrere Tage. Gönne dir stattdessen viel Entspannungszeit. Nach etwa 48h ist alles wieder normal und du kannst dich über diesen besonderen „Post-PRP-Glow“ freuen, der viele Frauen so begeistert.
Wie effektiv ist die Eigenbluttherapie wirklich?
Das ist die entscheidende Frage und die Antwort ist:
Sie kann wirken, aber sie ist kein Wundermittel. Studien zeigen, dass PRP die Hautstruktur und -feuchtigkeit verbessern kann und die Kollagenproduktion leicht anregt.
Doch der Effekt ist individuell und hängt stark vom Ausgangszustand und der Regelmäßigkeit ab. Und was ich immer wieder betonen möchte: Wie andere Gesichtsbehandlungen wirkt sie eben nur an der Oberfläche.
Viele Frauen unterziehen sich einer PRP-Behandlung in der Hoffnung, damit Stirnfalten und Zornesfalten zu glätten oder Hängebäckchen und Marionettenfalten damit zu verbessern. Gerne wird auch mit einem Lifting- oder Anti-Aging-Effekt geworben. Wer mit diesen Erwartungen zur Behandlung geht, bleibt meist enttäuscht zurück.
Viele meiner Kundinnen, die PRP zusätzlich zu meinem Gesichtstraining machen, berichten von einer frischeren Haut, feineren Poren und insgesamt einem gesünderen Hautbild.
Doch sie sagen auch: Erst durch das Muskeltraining kamen die echten, wirklich sichtbarbaren und langfristigen Veränderungen.
Denn so wirkungsvoll die PRP-Behandlung auf deine Hautoberfläche auch ist, sie behebt nicht die eigentliche Ursache von Falten oder schlaffen Gesichtspartien. Falten entstehen nicht einfach, weil dir Kollagen fehlt oder du älter wirst.
Die tieferen Gründe liegen in einer inaktiven oder überaktiven Gesichtsmuskulatur, in ungünstigen Mimikgewohnheiten oder Schlafpositionen, der die Haut weniger gut versorgt.
Warum PRP und Gesichtstraining die perfekte Kombination sind
Wer mich kennt, weiß, dass ich ein großer Fan davon bin, die Dinge ganzheitlich zu betrachten. PRP wirkt an der Haut, also an der Hülle. Gesichtstraining wirkt darunter, also an der Ursache.
Wenn du dir also wirklich nachhaltige Ergebnisse wünschst, solltest du genau dort ansetzen. Mit regelmäßigem Gesichtstraining aktivierst du die tieferen Schichten, bringst das Gewebe wieder in Spannung und sorgst dafür, dass die Haut von innen heraus gestützt wird.
PRP kann diese Wirkung wunderbar ergänzen, wie ein natürlicher Verstärker, der die Haut zusätzlich belebt, die Zellerneuerung fördert und ihr den frischen Glow verleiht, wie die Promis und Influencerinnen ihn präsentieren.
Wenn du beides kombinierst, verstärkst du die Wirkung gegenseitig. PRP fördert die Durchblutung, das Gesichtstraining aktiviert die Muskulatur. Das bedeutet: bessere Nährstoffversorgung, gesündere Zellen, deutlich straffere Haut.
Fazit: PRP kann ein schöner Zusatz sein, doch kein Ersatz für Gesichtstraining
Ich sehe die PRP-Behandlung als sinnvolle Ergänzung, vor allem für Frauen, die bereits auf natürliche Methoden setzen und ihrer Haut etwas Gutes tun wollen. Es ist eine tolle Möglichkeit, die Hautoberfläche zu revitalisieren, den Teint aufzufrischen und feine Linien zu mildern.
Aber es ist eben das, was es ist: eine Ergänzung. Kein Ersatz für die Arbeit, die wirklich in deiner Muskulatur, in deinem Lymphfluss und in deiner Mimik passiert.
Wenn du also das Gefühl hast, du möchtest noch mehr tun, um Falten natürlich zu glätten und dein Gesicht zu verjüngen, dann ist Gesichtstraining der effektivste Weg. Es ist die Basis, auf der alles andere aufbaut – auch PRP-Behandlung, Microneedling und Co.
Ich lade dich herzlich dazu ein, es selbst auszuprobieren:
Mit meinem kostenlosen Gesichtstraining-Starterset bekommst du einen ersten Einblick in die Techniken, mit denen du dein Gesicht gezielt straffen, entspannen und zum Strahlen bringen kannst. Und das ganz ohne Spritzen oder teure Behandlungen.
Denn wahre Schönheit entsteht nicht erst durch Nadeln. Sie entsteht, wenn du deinem Gesicht regelmäßig Aufmerksamkeit, Bewegung und Bewusstsein schenkst.